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Die Brockes-Hommage "Das Wasser 1738/2010"

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"Eine biografische Hörstation - Barthold Heinrich Brockes"

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Eine bleibende Installation im Schloss Ritzebüttel / Cuxhaven
zum 330-jährigen Gedenktag des Amtmanns und Literaten Barthold Heinrich Brockes am 22. September 2010.


Einweihung der Arbeit in der Brockes-Ausstellung (2. Etage) durch Frau Dr. Anne Frühauf (Kulturdezernentin) am 26. September 2010:

"Die multimediale Hommage des Künstlers Michael Weisser auf den Juristen, Philosophen und Poeten Barthold Heinrich Brockes (1680-1747), spannt einen ästhetischen Bogen zwischen dem 18. Jahrhundert des Barock zum 21. Jahrhundert unserer digital-vernetzten Medienwelt. Indem Weisser der Brockes-Lyrik "Das Wasser" 100 einzelne Worte entnimmt und diese zu zehn neuen Gedichten aus je 10 Worten als eigene Typografien zusammenfügt, kreiert er eine überraschend neue Form von Poesie, die ihren passenden Ort im Cuxhavener Schloss Ritzebüttel findet, in dem Brockes seinerzeit als Amtmann gewirkt hat."

PRESSEINFORMATION      

Zehn poetische Text-Zeilen komponiert von Michael Weisser, gebildet aus jeweils zehn Worten des Gedichtes „Das Wasser“, entnommen der naturlyrischen Gedichtsammlung „Irdische Vergnügen in Gott“ (1721-1748) von Barthold Heinrich Brockes, in der die Natur in den beiden Aspekten ihrer Schönheit und ihrer Nützlichkeit als Bindeglied zwischen Mensch und Gott gewürdigt wird.

Brockes war Schriftsteller und Dichter der frühen deutschen Aufklärung. Er war zugleich Philosoph, Jurist, Ratsherr, Stadtrichter, Landrichter und von 1735 bis 1740 Amtmann in der Hamburgischen Besitzung Ritzebüttel (der Keimzelle von Cuxhaven).

Die „Hommage“ an Brockes verwendet dessen 1738 gedrucktes, literarisches Hauptwerk und daraus das Gedicht „Das Wasser“ (Seite 386-412, 78 Verse). Es entstehen zwei typografische BildFelder und eine filmische Sequenz.

Diese Installation wird durch einen dezenten Klang von Meeresrauschen ergänzt.

Die Idee des Projektes: Das Alphabet ist eine Menge von Zeichen zur schriftlichen Darstellung der Wörter einer Sprache. Das deutsche Alphabet besteht aus 26 Grundbuchstaben, drei Umlauten (ä, ö, ü) und dem Eszett (dem scharfen S als ß).
Unterschiedliche Kombinationen dieser 40 Buchstaben ergeben die „Bibel“ ebenso wie „Das Kapital“, „Mein Kampf“ oder „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“.  

Alles in deutschen Worten Gedachte und Geschriebene basiert auf diesen 40 Buchstaben unseres Alphabets, die zu Worten kombiniert und nach den Regeln der Grammatik zu sinnvollen Sätzen oder poetischen Texten ausgebildet werden. Der Medienkünstler Weisser hat für seine „Hommage“ insgesamt 100 Worte aus dem Hauptwerk von Brockes ausgewählt, isoliert und gescannt.

Die historische Vorlage ist der „Auszug der vornehmsten Gedichte aus dem von Herrn Barthold Heinrich Brockes in fünf Theilen herausgegebenen Irdischen Vergnügen in Gott, mit Genehmigung des Herrn Verfassers gesammlet und mit verschiedenen Kupfern ans Licht gestellt.“

Erschienen ist das Buch in Hamburg, bei Christian Herold im Jahr 1738. Die rechteckig gescanten Wort-Tyografien wurden digital zu Quadraten komprimiert, mit einem grafischen Rahmen zu Tasten geprägt und zu zwei Bildfeldern aus je 10x10 dieser Tasten gestaltet.

Jedes Bildfeld mit 100 Wort-Tasten hat das Format 1x1m. Das linke Feld mischt die Worte zufällig zu einem Chaos und das rechts daneben hängende Feld setzt die aus je 10 Worten geordneten Poesie-Zeilen untereinander. Wort-Caos und Wort-Sinn werden ergänzt durch einen Foto-Screen, der die Poesien Wort für Wort aus der Tiefe erscheinen lässt.

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"Eine biografische Hörstation - Barthold Heinrich Brockes"
Die Gesamtlänge von 22:25 Minuten wurde gekürzt auf 4:33.
Diese Audioinformation erläutert im Schloß Ritzebüttel die Person und das Wirken von Brockes.

Produktion 2011
Text: Erle Bessert M.A.
Rezitation: Peter Kaempfe und Janina Schultz
Musik: Gösta Funck




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